Irmgard WüffelTrotz vieler Schicksale auch eine schöne Zeit verlebt
Ich gebe zu, überrascht gewesen zu sein, als ich davon erfuhr, dass sich in Vettweiß der Heimat- und Geschichtsverein gegründet hatte. Noch überraschter war ich, als der Wunsch an mich herangetragen wurde, meine Erinnerungen aufzufrischen und zu Papier zu bringen.
Ein Versuch ist es mir schon wert.
Am Sonntag, dem 12. Januar 1930 wurde ich in Düren geboren. Mein Gewicht von 4,5 Pfund gab Anlass zur Sorge. Eine Tante war sogar der Meinung, dass ich schwerlich überleben würde. Ich war, wenn man so will, schon “abgeschrieben“. Die medizinische Versorgung der damaligen Zeit ist mit der heutigen in keiner Weise zu vergleichen. Nicht umsonst waren auf den Friedhöfen die Gräberfelder der Kinder mit ihren weißen Kreuzen an Größe nicht zu überbieten.
Ich aber habe es allen bewiesen, auch Dank der Fürsorge meiner Eltern, und habe im Leben meinen “Mann“ gestanden.
Weiterlesen: Erinnerungen der Zeitzeugin Irmgard Wüffel geb. Christoffels
Franz-Herbert Courth
Erinnerungen des Zeitzeugen Franz-Herbert Courth
Damit die Erinnerungen an Kinder- und Jugendzeiten von Zeitzeugen einer späteren und interessierten Generation erhalten bleiben, will auch ich teilhaben, meine Erinnerungen, soweit es möglich ist, zu dokumentieren.
Auch liegt mir daran, Überlieferungen meiner Eltern mit einzubringen. Als Ältester von vier Kindern der Eheleute Lambert und Gertrud Courth, geb. Püllen, wurde ich im April 1932 geboren.
Meine Geschwister sind meine Schwester Waltraud sowie meine Brüder Hermann und Lambert.
Die Flucht aus Vettweiß und die Geschichte vom "Schmunzeln & Schummeln"
Josef PaulusAm 05. Mai 2013 wurde der 86-jährige Zeitzeuge Josef Paulus in seiner Wohnung in Eschweiler-Weisweiler im Beisein seiner 85-jährigen Gattin Kathi Paulus von Theo und Kathi Pütz aufgesucht und zu zurückliegenden Geschehnissen befragt. Ihm wurde einige Wochen vorher in einem mehrseitigen Brief mitgeteilt, was der Anlass unserer heutigen Befragung sein werde. Als Anlage wurden ihm in Kopie die Zeitungsartikel über die Gründung des Heimat- und Geschichtsvereins Vettweiß beigefügt.
Josef Paulus erinnert sich wie folgt:
Sibille Oatway, geb. Tesch Die Zeitzeugin Sibille Oatway, geb. Tesch, aus Vettweiß berichtet anlässlich eines Gespräches vom 27.02.2013 in ihrer Wohnung in Düren in Gegenwart von Günter Esser und Theo Pütz wie folgt:
Ich wurde 1935 in Vettweiß in der Küchengasse im Hause der Familie Haas (auch bekannt unter dem Begriff Haase Trien) als älteste Tochter der Eheleute Heinrich und Klara Tesch, geb. Wallraff, geboren. Heute handelt es sich bei diesem Haus um die rückwärtige Einfahrt zum Anwesen Schall.
Es ist das erste Haus auf der linken Seite in der Küchengasse. Ich habe mein Geburtshaus im Heft des VfR Vettweiß auf Seite 141 erkannt und hätte es auch gerne in meinem Bericht mit drin. Neben mir gibt es noch vier Geschwister, die auch alle in Vettweiß geboren und getauft sind. Von der Küchengasse zogen wir etwa 1941 um in eine Mietwohnung der Familie Beyss. Es war eine Wohnung neben der bekannten Krautfabrik (heute die hässlichste Ruine der Gemeinde) in unmittelbarer Nähe zum großen militärischen Pionierpark (heutiger Bauhof).
Weiterlesen: Sibille Oatway - Die Kriegszeit und die Flucht nach Thüringen
Es bedurfte keiner langen Überlegung, dass ich, dem Wunsch des HGVV entsprechend, meine Erinnerungen auffrischte und in einem Gespräch mit Günter Esser am 30. August 2013 darlegte.
Im Juni 1934 wurden mein Bruder Heinz und ich als Zwillingspaar von Mathias und Eva Klösgen geb. Koch geboren. Im Januar 1940 folgte dann noch unser Bruder Matthias. Unsere Mutter war in zweiter Ehe mit Mathias Klösgen verheiratet. Peter Berbuir, ihr Mann aus erster Ehe, verunglückte bei einem Unfall in einer Sandgrube tödlich. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Willi und Hans hervor.
Weiterlesen: Zeitzeuge Willi Klösgen und das flammende Inferno
Zeitzeuge Josef Spilles erinnert sich an den Tag als die Engländerinnen die Absturzstelle besuchten.
In Vettweiß können sich noch viele ältere Bürger gut daran erinnern, dass am 4. November 1944 nachts gegen 23.30 Uhr ein britisches Militärflugzeug brennend ins freie Feld stürzte. Die Menschen, die kurz danach zur Absturzstelle liefen, fanden die Leichen von sieben Soldaten, denen es nicht mehr gelungen war, sich mit dem Fallschirm aus der brennenden Maschine zu retten.
Weiterlesen: Josef Spilles und der Bomberabsturz am 4.November 1944
Eine Vettweißer Bürgerin erzählt: Bei Beginn des Krieges war ich, Elisabeth Weber, 13 Jahre alt.
Wie schrecklich es werden würde, ahnten wir als Kinder nicht. Wir übten Luftschutz. Mit der Lehrperson liefen wir zum Kirchplatz und stellten uns dort unter Lindenbäume, damit wir nicht von Feindflugzeugen gesehen wurden. Damals war das für uns eine willkommene Unterbrechung des Unterrichts. Wir ahnten als Kinder nicht, wie unsinnig diese Manöver waren.
Hubert BrandenburgDie Zeit nach dem Krieg v. Hubert Brandenburg
Der Krieg war "Gott sei Dank" beendet.
Nun wurde bei Vertriebenen und Geflohenen Überlegungen angestellt, wie komme ich am besten und am schnellsten wieder in die Heimat? Mancher nahm für die Rückkehr tagelange Fußmärsche, Hunger und andere Strapazen auf sich, um mit Rucksack, beladenen Handwagen oder mit Fuhrwerken schnell in die Heimat zu gelangen.
Mitte April 1945 waren wir wieder gesund und glücklich in Vettweiß angekommen. Wir hatten die Möglichkeit, die Rückreise aus der Evakuierung im Siegkreis mit Pferd und Wagen aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad anzutreten.
Mein Vater, der bis Kriegsende in Düren bei der Firma Busch - Jäger Dürener Metallwerke (Heute: End Art Düren) beschäftigt war, fand vorerst Arbeit auf der Burg Vettweiß bei der Familie Erasmy. Nebenbei beseitigte er, mit meiner bescheidenen Hilfe, Dachschäden bei den Vettweißer Mitbürgern.
Agathe MichelsAgathe Michels (†1. Novemver 2014), geb. Pieck) hat dem Wunsch des Heimat- und Geschichtsvereins Vettweiß gerne entsprochen in einem Gespräch Erinnerungen aus Kind- und Jugendzeiten aufzufrischen, damit sie jüngeren Generationen stets präsent sein mögen. Das Gespräch führte Günter Esser mit Agathe Michels am 12. Juni 2013.
Agathe erzählt: Ich wurde im Jahr 1927 als Tochter der Eheleute Thomas und Gertrud Pieck geb. Boensch in Vettweiß geboren. Meine Eltern stammten beide aus Kelz, wo deren Eltern eine Schreinerei unterhielten. Die Schreinerei "Matthias Pieck". Was lag da näher, als dass mein Vater den Beruf des Schreiners zu erlernen hatte. Es wurde zu damaliger Zeit von den Eltern bestimmt, welchen Beruf ihre Kinder zu erlernen hatten.
Nach Lehrzeit, späterer Meisterprüfung und Hochzeit zog es meine Eltern nach Vettweiß. Ihr zu Hause war fortan am heutigen Ulmenweg mit der Haus - Nr. 8. Damals wie heute war und ist der Ulmenweg ja besser bekannt als "Henge de Ööfte"
Weiterlesen: Kriegserinnerungen der Zeitzeugin Agathe Michels
Gabriel FalkenbergErinnerungen des Zeitzeugen Gabriel Falkenberg
Gerne komme ich dem Wunsch des Heimat- und Geschichtsverein Vettweiß nach, meine Erinnerungen bis zum Ende des 2. Weltkrieges präsent zu machen, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Als Sohn der Eheleute Johann Wilhelm und Agnes Falkenberg, geb. Wergen, wurde ich im Jahre 1928 geboren.
Mein Elternhaus war auf der Hauptstraße Nr. 27 (heute Gereonstraße 55), von wo aus meine Eltern ihren Landwirtschaftsbetrieb ausübten. Zu meinen Geschwistern zählte mein älterer Bruder Hermann, Schwester Anneliese sowie mein jüngerer Bruder Johann Sebastian.
Weiterlesen: Bomben über Vettweiß und der Schutzengel des jungen Gabriel Falkenberg
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