Der Begriff «Zeitzeuge» taucht bereits in Erwähnungen des 18. und 19. Jahrhunderts auf. Jedoch erscheint der Begriff des «Zeitzeugen» erst ab Ende der 1970er Jahre gehäuft in der Literatur und in der Umgangssprache auf. Bevor dieses Wort endgültig Einzug als Allgemeinbegriff erhielt, wurde dieselbe Bedeutung mit den Umschreibungen «Zeuge der Zeit» oder «Zeuge seiner Zeit» verbunden.
Zeitzeugnis ist ein «Zeugnis einer bestimmten Zeit». So wie Zeitzeuge sowohl für eine Person als auch für einen Gegenstand, ein Gebäude usw. verstanden werden kann, wird auch der Begriff Zeitzeugnis verwendet: Eine Person, der Zeitzeuge, legt sein Zeitzeugnis in Form eines Berichtes bezüglich einer bestimmten Zeit ab, aber auch die Interpretation von Gegenständen und Schriften (z.B. Zeitungen, Literatur und Gedichte, etc.) werden als Zeitzeugnis verstanden.
Wir vom Heimat- und Geschichtsverein Vettweiß 2013 e.V. haben es uns zur Aufgabe gemacht, «Zeitzeugnisse» zu sammeln, unseren Mitgliedern sowie interessierten Mitbürgern zur Verfügung zu stellen.
Ein besonders Anliegen ist uns, den Kontakt mit den Personen aufzunehmen, die über ihre persönliche Vergangenheit in und um Vettweiß erzählen können.
Zu diesem Zweck haben es sich unsere Vereinsmitglieder Theo Pütz, Alfons Esser und Günter Esser zur Aufgabe gemacht, Interviews mit Zeitzeugen zu führen. Diese Gespräche bzw. Interviews finden im privaten Umfeld der Zeitzeugen statt. Als Erinnerungshilfe werden die Interviews mit Zustimmung der Zeitzeugen aufgezeichnet. Aus diesen Aufnahmen werden anschließend Abschriften erstellt und den Zeitzeugen zur Korrektur und Freigabe übergeben.
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie die derzeit verfügbaren Zeitzeugenberichte.
Im August 1934 wurde ich in Vettweiß in der damaligen Sollergasse (heute Dürenerstraße), als ältestes Kind der Eheleute Peter - Stefan und Cordula Waser geb. Palm geboren.
Zwei Brüder, Hermann-Josef und Wilhelm, vervollständigten in den Jahren 1936 und 1941 die Familie. Die gesamte Familie hatte einen "besonderen" Status, den der Schweizer Nationalität. Kurz gesagt: Wir waren und sind Schweizer Bürger. Meine Urgroßeltern wohnten in der Ortschaft Oberrickenbach im Kanton Nidwalden in der Schweiz.
Günter Kratz, Jude, der dem Holocaust entkommen ist, und ein guter Freund unserer Familie. Ich finde es für angebracht sein Leben, seine Odyssee, hierdurch festzuhalten.
Günter Kratz ein durchaus kritischer, misstrauischer aber auch ein freundlicher, gutmütiger und gebefreudiger Mensch, der ebenso sehr direkt, leicht aufbrausend und lautstark sein konnte.
Er war ein Freund meiner Schwiegereltern, dem Ehepaar Peter und Gertrud Hülden, Besitzer des Gasthofes Hülden (heute "Bei Hämmer").
Ich habe es stets vermieden Günter Kratz über sein Leben zu befragen, sondern ich war darauf bedacht bei oftmaligen allgemeinen Gesprächen Ausführungen zu seinem Leben sorgfältig zu registrieren.
Mein Name ist Hubert Brandenburg und wurde als Sohn der Eheleute Bernhard Brandenburg und Josefa geb. Wollersheim am 03.06.1929 in Vettweiß im Hause der Familie Zens (heute Angenend) geboren.
Ich wurde in Vettweiß getauft, und besuchte ab 1935 bis zum 5. Schuljahr die Volksschule in der Schulstraße und am Marktplatz.
Anschließend wechselte ich zur Mittelschule nach Zülpich und nach 2 Jahren zum Emil Fischer Gymnasium nach Euskirchen.
1932 zogen wir um in das Haus meines Großvaters auf der Gereonstraße (frühere Hauptstraße) und 1942 in das Haus Gereonstraße 97, wo ich heute noch mit meiner Familie wohne. Meine Kommunion war im Jahre 1938 bei Pastor Gerards.
Im Mai 1946 wurde vom Lehrerkollegium der Vettweißer Schule beschlossen, dass fortan jeder Schüler und jede Schülerin deren Schulentlassung anstehe, einen handschriftlichen Lebenslauf zu verfassen habe.
Weiterlesen: Hubert Falkenberg und sein handschriftlicher Lebenslauf
Im Mai 1946 wurde vom Lehrerkollegium der Vettweißer Schule beschlossen, dass fortan jeder Schüler und jede Schülerin deren Schulentlassung anstehe, einen handschriftlichen Lebenslauf zu verfassen habe.
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