Womit alles anfing: Vom 22. bis zum 26. September 2014 war Ralph Herrmanns aus Schweden zu Gast beim HGV Vettweiß.

Bevor auf diesen Besuch näher eingegangen wird, bedarf es einer klärenden Vorgeschichte.

Vorgeschichte                                                                                                                                                                        Am 19. September 2014 wurde in Berlin im Stadtteil Schöneberg das “Cafe Haberland“ eingeweiht.
HaberlandcafeDas “Cafe Haberland“ befindet sich im U-Bahnhof “Bayrischer Platz“ und soll, nach langjähriger Bauzeit, an das jüdische Leben im Bayrischen Viertel Berlins erinnern. Es ist Salomon Haberland gewidmet, der als prägende Figur des Bayrischen Viertels gilt.
Zur Einweihung des gläsernen Kaffeehauses waren auch die beiden Urenkel mütterlicherseits Renate und Ralph Herrmanns aus Schweden angereist.

Salomon Haberland, ein jüdischer Fabrikant aus Wittstock in Brandenburg, hat ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, wie bereits erwähnt, entscheidend am Entstehen des Bayrischen Viertels in Berlin beigetragen.
Auch Sohn Georg widmete sich in der von Salomon Haberland gegründeten “Berlinischen Bau-Gesellschaft“ der steten baulichen und gestalterischen Verbesserungen des Viertels.

Georg Haberland verstarb im Jahre 1933. Eine nach seinem Vater benannte Straße wurde im Jahre 1938 von den Nazis umbenannt.
In diesem Viertel, im “Jargon“ werden Stadtviertel auch liebevoll Kiez genannt, lebten bis Mitte der 30ger Jahre annähernd    20 000 Juden.

Die Teilnahme an der Einweihung des “Cafe Haberland“ war für Ralph Herrmanns eine willkommene Angelegenheit, die Heimat seiner Urgroßeltern, seiner Großeltern, die der Eltern und seiner Tanten zu besuchen.
Die Verwandtschaft väterlicherseits stammte aus Lüxheim in der Gemeinde Vettweiß.
Ralph Herrmanns nahm, Monate vor der Einweihung in Berlin, Kontakt zum Ortsvorsteher von Lüxheim auf.
Dieser leitete das Schreiben, das verschiedene Wünsche aufwies, an den Heimat- und Geschichtsverein Vettweiß weiter. Dieses Schreiben landete schließlich bei Alfons Esser, der nunmehr über Wochen einen intensiven schriftlichen Austausch mit Ralph Herrmanns pflegte.

Zur Person
RalphHerrmannsRalph Herrmanns, geb. 1933 in Berlin, emigrierte 1939 mit seinen jüdischen Eltern, Otto-Friedrich und Edith Herrmanns, geb. Jakoby, sowie Schwester Renate, geb. 1931, nach Schweden.

Nach abgeschloßenem Jurastudium in England, studierte er noch Journalistik. Er hatte sich letztlich dem Journalismus verschrieben.
Raus aus der bisherigen Enge, raus in die Welt, war sein Wahlspruch. Denn die Einsamkeit ist so groß wie das Nichtwissen.

Schon bald nahm er als Auslandskorrespondent 1956 am Suez-Krieg teil, lebte in Spanien, Ostafrika, Kolumbien, Israel und USA. Einen Flugzeugabsturz in Äthiopien überlebte er ohne größere Blessuren.
Erfolgreich betätigte er sich als Schriftsteller. Mehr als 30 Bücher über Kunst und Politik sowie Kinderbücher, die in neun Sprachen übersetzt wurden, hat er geschrieben.
Seine Schwester Renate studierte nach ihrem Abitur ebenfalls. In Frankreich und Belgien promovierte sie in Anglistik und Romanistik. Heute noch gibt sie, 83jährig, Gastvorlesungen an schwedischen Universitäten.

Seine Großeltern mütterlicherseits wollten sich einer Emigration nicht anschließen. Sie verblieben in Berlin und waren somit den Verfolgungen weiter ausgesetzt. Großvater Siegfried Jacoby wurde am 3.10.1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, verstarb aber, wegen schwerer Krankheit, bereits auf dem Transport.
Großmutter Martha Jacoby, geb. Haberland, konnte den Nazi-Terror nicht länger ertragen, so dass dieser Terror sie am 8.7. 1942 in den Suizid trieb.

Der Besuch
Tag 1
Am 22. September 2014 wurde Ralph Herrmanns, aus Berlin kommend, durch Alfons Esser am Köln-Bonner-Flughafen in Empfang genommen.
Nach kurzer Phase des sich Kennenlernens wollte Ralph Herrmanns nur eins, eine Kurzfahrt durch die Eifel, einfach durch die Natur.
Wie er später erzählte, habe er die ersten Eindrücke, die Ordnung und diese Sauberkeit sehr genossen. Er sei völlig unbedarft an die Sache “rangegangen“, er habe keinerlei Vorstellungen von der hiesigen Region gehabt. Besonders hatte es ihm Nideggen mit seiner Burg angetan.

Da er das angebotene private Quartier nicht annehmen wollte, war für die Dauer von vier Nächten ein Hotelzimmer angemietet worden.

Die Zimmeraustattung behagte ihm wenig und er ließ seiner Kritik unverblümt “freien Lauf“. Er, der in Berlin im Hotel Kempinski einquartiert war, hatte wohl mit gleichem Ambiente gerechnet, und sich nun verrechnet.
Eine täglich einsetzende Nörgelei zeigte aber auch, dass uns mit Ralph ein  äußerst kritisch eingestellter Zeitgenosse gegenübersaß.

Tag 2
Die folgenden Tage fingen stets mit einem gemeinsamen Frühstück im Vettweißer “Kesselhaus“ an. Dabei wurde der Tagesablauf zwischen Ralph Herrmanns, Alfons Esser, Theo Pütz und Günter Esser abgesprochen.
Als erstes bat er die förmliche Anrede “Sie“ zu unterlassen um der schwedischen Gewohnheit des “Du“ das Wort zu reden.           Akzeptiert!

Weit im Vorfeld bekundete er sein Anliegen, eventuell aus dem Meldeverzeich- nis der Gemeinde Urkunden über Familienmitglieder aus Lüxheim einsehen zu können.
StandesbeamtinAlfons Esser und die Standesbeamtin Nadja Geuenich haben sich der Sache angenommen und sind nach ausgiebiger Recherche fündig geworden.
Jetzt bedurfte es noch der Übertragung aus Kurrent- und Sütterlinschrift.
Diese Aufgabe übernahm Hubert Brandenburg.
Selbstverständlich war auch Bürgermeister Kranz über die Aktion in Kenntnis gesetzt, die dieser sehr befürwortete.           Ralph Herrmanns konnte kommen.

Vormittags Treffen im Rathaus. Alle Fragen von Ralph konnten zu seiner vollsten Zufriedenheit durch die Standesbeamtin beantwortet werden.
Alle betreffenden Urkunden waren kopiert und wurden, im Beisein aller, mit Stempel und Unterschrift beglaubigt. Ralph Herrmanns war sehr zufrieden.
Er klärte auf, dass diese Urkunden dem Schwedischen Nationalarchiv “Riksarkivet“ übergeben würden, womit die Ahnensammlung seiner Familie durch die beglaubigten Dokumente nun komplett sei, da sie doch erhebliche Lücken aufwies, die ihm erst nach der Kontaktaufnahme mit Alfons Esser und dessen Nachforschungen bekannt wurden.

Zu diesem Treffen im Rathaus waren auch Vertreter der Dürener Presselandschaft eingeladen. Sie, die immer einen guten Bezug zur Nostalgie haben, glänzten leider durch Abwesenheit. Entschuldigungen waren schwerlich zu akzeptieren.

FriedhofLuexheimFür den Nachmittag war ein Besuch des jüdischen Friedhofes in Lüxheim vorgesehen. Mit dabei war auch Bürgermeister Josef Kranz.
Ralph bat, den Friedhof zuerst alleine zu betreten. Er suchte und fand die Grabstelle seines Großvaters Isaac Herrmanns, verst. im September 1896, und dessen Vorfahren. Nach einer Weile konnten wir auf den Friedhof folgen.

Er war regelrecht angetan vom äußerst gepflegtem Zustand des Friedhofes und sparte nicht mit Lob an Bürgermeister Kranz.

Danach schloß sich ein Rundgang durch Lüxheim an. Zu Dritt machten wir uns auf den Weg, das Elternhaus seines Vaters zu finden.
Bald folgte eine lautstarke Auseinandersetzung. An einem Haus war eine Leine mit Kinderwäsche angebracht, ein “Storch“ zierte den Eingang.
Dies zeigt bekanntlich die Ankunft von Nachwuchs an.

Für Ralph völlig unbekannt. Er machte einige Fotos, als sich eine Bewohnerin des gegenüber liegenden Hauses am Hoftor lautstark zu Wort meldete und darauf hinwies, dass das Fotografieren ohne Erlaubnis zu unterlassen sei.
So lautstark die Frau sich äußerte, so laut “keilte“ Ralph zurück. Er verwies darauf, dass er schwedischer Tourist sei und man ihm dies nicht verbieten könne.
Wir vertraten die gleiche Position wie die Nachbarin und versuchten ihm verständlich zu machen, dass dies nur eine Vorsichtsmaßnahme sei, die den vielen Wohnungseinbrüchen geschuldet sei und das Fotografieren eines Hauses durchaus einem Ausspionieren gleichkommen könnte. Dieses Argument ließ er nicht gelten, er verwies immer wieder auf seinen Touristenstatus.

Als Günter der Nachbarin den wahren Grund unseres Rundganges durch Lüxheim erklärte, setzte Ralph zu einer heftigen Entgegnung an.
Er verbat sich, über Heimat und Herkunft seiner Großeltern und seines Vaters aus Lüxheim zu berichten. Weshalb auch immer? Die Frau, so in Kenntnis gesetzt, zeigte nun Verständnis, sie wünschte noch viel Glück bei der Suche nach dem Haus seiner Vorfahren.

Ralph war so leicht nicht zu beruhigen und schon gar nicht zu überzeugen.
Selbst Theo hatte Mühe ihn zu beschwichtigen, um ihm das sinnvolle Verhalten der Frau ausgiebig zu erklären.
Allmählich beruhigten sich die Gemüter. Der Spaziergang konnte fortgeführt werden. Leider ohne Erfolg. Selbst vorzeitige Erkundungen lieferten kein brauchbares Ergebnis. Niemand konnte oder wollte sich an das Haus der Familie Herrmanns erinnern. Schade, einfach schade.

Dann noch einige Aufnahmen von der ehemaligen Lüxheimer Synagoge gemacht und der Rundgang durch Lüxheim ward Geschichte.
Unser Gast bat, bei aller Bescheidenheit, nochmals um eine Fahrt in die Natur, in die Eifel. Am Vortag habe er die Burg Heimbach von fern gesehen, jetzt wäre eine nähere Betrachtung durchaus angenehm.
Nichts wie hin. Nach diesem Besuch und einer Stärkung im Straßencafe, hinauf nach Mariawald. Ralph war von der Anlage so angetan, dass sich noch ein Besuch der Klosterkirche anschloß.

Die Fahrt ging weiter durch den “Kermeter“ Richtung Schwammenauel. Weiter nach Abenden mit seinen vielen Fachwerkhäusern. Wie oft kam ein Stoppzeichen von ihm, um die eigenwillige, der von den Holzbalken abhängigen, strukturierten Bauweise, zu begutachten und gelegentlich zu fotografieren.

So endete Tag 2. Erfolgreich, wie er zum Abschluß meinte, wenn auch oft etwas lautstark und andersmeinig, aber zu seiner ausgemachten Zufriedenheit.

Tag 3
Lagebesprechung beim Frühstück. Heute stand eine Fahrt an die Mosel an. Es war der ausdrücklichste Wunsch von Ralph diese Fahrt zu unternehmen.

Alfons konnte an der Fahrt, wie vereinbart, leider nicht teilnehmen. Günter entschied, seine Frau Karin an Alfons Stelle mitzunehmen. Ihre Präsens könnte eine befürchtete wortreiche Auseinandersetzung, egal aus welchem Grund, vielleicht abmildern. Cochem war das ausgemachte Ziel.
Es zog Ralph deshalb nach Cochem, weil sein Vater Otto Friedrich Herrmanns hier als Gerichtsreferendar vor dem 1. Weltkrieg tätig war.

Otto Friedrich Herrmanns wurde am 2. September 1888 in Lüxheim als 6tes und jüngstes Kind der Eheleute Isaak und Regina Herrmanns geb. Robens geboren. 4 Schwestern und 1 Bruder vervollständigten die Familie.
Er erlangte in Düren das Abitur und entschied sich für ein Jura - Studium an der Uni Köln, das er erfolgreich abschloß.
Danach trat er eine Stelle am Landgericht Köln an, um wenige Zeit später als Referendar an das Amtsgericht Cochem versetzt zu werden.

Hier in Cochem hatte es ihm die Gaststätte “Zum Landknecht“ angetan. Noch mehr war er von der Tochter des Hauses “begeistert“, zu der er über Jahre zarte Bande knüpfte, und die ihn bei einem unverhofften Besuch im Jahre 1951 nach fast 40 Jahren, zur großen Freude aller, sofort wiedererkannte.

1914. Der 1. Weltkrieg begann. Auch Otto Friedrich Herrmanns wurde, wie es pathetisch klang, zu den “Fahnen“ gerufen. Er überstand den Krieg unversehrt.

Danach war die Zeit in Cochem für ihn leider vorbei. Er wurde ins Justizministerium nach Berlin berufen.
Ende der 20ger Jahre ging er mit Edith Jacoby die Ehe ein, aus der die Kinder Renate, geb. 1931, und Ralph, geb. 1933, hervorgingen.

Zurück zur Moselfahrt. Enttäuschend mußte Ralph zur Kenntnis nehmen, dass sich die Eigentumsverhältnisse am Gasthof “Zum Landknecht“ geändert hatten. Das Anwesen war zwischenzeitlich veräußert worden. Ein erhoffter Gedankenaustausch mit etwaigen Nachkommen war damit hinfällig.
Dies tat der guten Laune aber keinen Abbruch.
Die Enttäuschung hielt nicht von einem ausgedehnten Rundgang durch Cochem ab und schon gar nicht von einem ausgiebigen Mittagessen.

Danach setzten wir die Fahrt Moselaufwärts fort. In Ediger einen Halt eingelegt.
Ein guter “Deutscher Klarer“ sollte mit nach Schweden. Nach einer Verkostung fiel die Wahl auf Trester. Er fand, dass diese Qualität sehr passend zum “Surströmming“ sei, einer schwedischen Spezialität, “Verrotteten Hering“, in Gesellschaft, zu verzehren. Dieses Herings-Essen findet jeweils ab August statt, wobei gefangene Heringe ohne Kopf und Gräten in Fässern eingelagert werden, dann in Konserven abgefüllt und anschließend der Sonne ausgesetzt werden. Wird die Konserve geöffnet, verbreitet sich ein kaum auszuhaltender Gestank. Ein Fest mit geladenen Gästen. Dem Verzehr der verrotteten Heringe folgt der Schnaps. Ist der Schnaps gut, ist das Fest gelungen.
So muß der Trester dazu beigetragen haben. Die Nachricht aus Schweden besagte:“ Fest gelungen, Heringe toll, Trester noch besser, neue Ladung bitte ordern.“ Gesagt, getan. Wir vom HGV wollen doch ein solches Fest nicht verderben.

Weiter ging die Fahrt bis Kloster Machern,einem ehemaligen Zisterzienserinnen Kloster, von einem Winzer erworben und zu einer großen Restauration ausgebaut. Scheinbar hatte dies auch Ralphs positiven Nerv getroffen. Wir waren bei bester Stimmung und Laune.Oder lag dies vielleicht an Karins Präsens?

Das Thema Stolpersteine wurde angeschnitten. Klare Ablehnung durch Ralph. Verlegung nur, wenn evtl. Nachfahren der Umgekommenen ihr Einverständnis geben würden. Sein Vorschlag zielte darauf,die Namen der Synagogenschänder, der Judenverfolger und der Henker zu veröffentlichen. Auf Gedenktafeln, wie sie in Deutschland in “Mode“ wären, die überall herumlägen und hingen. Er vertrat die Ansicht: Wo es Opfer gab und gebe, da gab und gebe es auch Täter. Weshalb also die Scheu vor einer solchen Veröffentlichung?

Die Söhne seiner Tante Martha, Hans und Paul, seien in Düsseldorf mit Schildern um den Hals hinter einem Müllwagen durch die Straßen getrieben worden. Auf den großflächigen Plakaten stand zu lesen: “Müll zu Müll“. Das war “das“ Alarmsignal für die ganze Familie. Es glückte die Ausreise nach USA, wo sie in ein völlig neues und erfolgreiches Leben eintraten. Seine beiden Tanten Hedwig und Dora seien dagegen weggegast worden.

„Da muß mir doch keiner kommen und die Namen meiner vergasten Tanten im Müll und Staub der Straße, aus reiner Profilierungssucht, verewigen zu wollen,“ lautete sein Fazit.

Die Argumentation, man wolle den Opfern ihre Identität wiedergeben, fand er als übergroßen Quatsch, da die Identität ja nie verloren war, wie die Findung der Namen doch eindeutig beweise.
Wer dies nicht glauben möge, solle die ehemaligen Konzentrationslager oder die Gedenkstätte “Yad Vashem“ in Jerusalem aufsuchen, dort seien die Namen aller getöteten Juden aufgeführt.
Weiter argumentierte er, dass man in Deutschland endlich von dem Gedanken Abstand nehmen solle, an fast jeder Straßenecke eine Gedenktafel, einen Gedenkstein oder Stolpersteine meint anbringen oder verlegen zu müssen.

„Der Holocaust, die Shoa werde Deutschland ewig an der “Backe“ (wie er sich ausdrückte) bleiben, doch die heutigen und zukünftigen Generationen seien vollkommen unbelastet.“ (O-Ton)

Auch die Dimension und Ausführung des Holocaust - Denkmals in Berlin fand nicht seine Zustimmung. Die Tatsache, dass sich Touristen die niedrigen Stelen des Denkmals als Platz zum Sonnenbaden aussuchen würden, erreiche bei ihm schon einen gewissen Brechreiz. Die jetzt schon auftretenden Materialschäden an den Stelen fand er mehr als blamabel.
Die Frage, wie und was er (Ralph Herrmanns) denn zur Ausführung vorgeschlagen hätte, beantwortete er: „Alles eine oder mehrere Nummern kleiner und als Material Granit.“

Das Argument einer überbordeten Kostenfrage ließ Ralph nicht gelten. Hitler und seine Schergen hätten auch stets eine Vorliebe für Granit und Marmor gehabt. Da aber Marmor für Außenbezirke nicht geeignet sei, bliebe ja nur noch Granit als Material übrig.
Alles kleiner, überschaubarer und deshalb effizienter, wie das Mahnmal in der Stadt Warschau.
Er plädierte aber auch dafür, das Geld für solche Ausführungen zu sammeln und zu spenden. Damit ließen sich einige Krankenhäuser in der “Dritten Welt“ durchaus finanzieren, einschließlich der Personalkosten. Dies wäre nach seinem Dafürhalten das einzig Sinnvollste.
Wir waren ob dieser Erklärung leicht überrascht und wechselten das Thema.

Vier Mal sei er seit seiner Emigration nach Schweden nun in Deutschland gewesen.

Im Jahr 1951 mit der ganzen Familie. Sein Vater habe ein Angebot auf eine Anstellung im Bundesjustizministerium erhalten und wollte sich umsehen.Bonn, Köln, Lüxheim (der Friedhof sei verwüstet gewesen) und eben Cochem, wo er seine frühere “Verehrte“ wiedertraf, seien die Stationen gewesen. Nostalgisch merkte Ralph an, dass die Liebe, auch eine Verflossene, immer einen Weg finde.

Sein Vater habe das Angebot auf Anstellung aber ausgeschlagen. Überall, in fast jeder “Ecke“ und “Nische“seien die alten Nazis wieder am Werk gewesen und hätten scheinbar eine Leuterung per Schnellkurs erhalten, schon wieder große Worte geschwungen, gerade so, als hätte es eine Unrechtsjustiz unter Hitler nie gegeben und sie wären nie nazifizierte Paladine gewesen. Da könne man als Jude wieder Angst bekommen. Eine Angst, die wie schleichendes Gift wirkte. Diese Leute hielt er für einen Eiterpickel auf dem Hintern einer neuen deutschen Gesellschaft.
Ralph sparte nicht mit Lob auf die Selbstachtung seines Vaters Otto Friedrich Herrmanns, das Angebot ausgeschlagen zu haben.

Strassenname1983 habe ein persönliches Treffen in Berlin auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Herrn Richard von Weizäcker stattgefunden.
Er habe ja eingangs erzählt, dass die Nazis die Haberlandstraße in Berlin 1938 umbenannt hätten. Jahrelang habe er sich dafür eingesetzt, dass der Straßenname, im Andenken an seine Urgroßeltern, wieder umgewidmet würde. Das Treffen sei positiv verlaufen. Die Straße erhielt, wenn auch nicht in ihrer Gesamtheit, wieder den ursprünglichen Namen “Haberlandstraße“.

Ja, und dann sei er nach dem Besuch in Berlin in Vettweiß und in Lüxheim gelandet, dem Geburtsort seines Vaters und der Ruhestätte übriger Verwandte.

Ralph drückte die Hoffnung aus, dass er bisher keinem zur Last gefallen sei, für ihn sei bis auf die Hotelausstattung (er konnte einfach nicht ablassen mit seiner Kritik) auch alles in angenehmer Ordnung. Er fühle sich wohl beim HGV.

Dies freute uns zu hören, wobei wir nicht umhin konnten und auf das abgesagte Treffen mit allen Vorstandsmitgliedern des HGV hinwiesen, das am Abend des morgigen Tages stattfinden sollte, an dem er aber keinerlei Interesse gezeigt habe und das deshalb abgesagt wurde.
Ja seine Absage, sich weder auf eine Diskussion einzulassen noch auf irgendwelche Fragen zu antworten, habe für berechtigte Verstimmung gesorgt.

„Da wird von Mitgliedern der Aufenthalt akribisch vorbereitet, Alfons müht sich über Wochen mit Deiner Ahnentafel ab, und Du kommst daher und begegnest dem mit ausgemachtem Desinteresse. Das finde ich schlecht, das ist für mich irgendwie unverständlich,“ so Günters klare Feststellung.

Ralph wollte gerade zu einer lautstarken Antwort ansetzen, als es Karin gelang, die Situation in ruhigere Bahnen zu lenken. Ein Glück, dass sie mit war.

Was hätte er denn erzählen sollen, war Ralphs besinnliche Antwort. Welche , Erwartungen dann geweckt gewesen seien, und womit hätte er dienen sollen?

Solle er davon erzählen, dass er und seine Schwester nach der Machtergreifung durch die Nazis sich fast ausschließlich in der Wohnung hätten aufhalten müssen? Ein Betreten der Straße war zu gefährlich und konnte bei Erkennung zu einem wahren Speisrutenlaufen werden. Für Plätze bestand Betretungsverbot durch Juden. Schon Kleinkinder seien dem Spott, den Schmähungen, den Anfeindungen und nicht selten gewalttätigen Übergriffen der Bevölkerung ausgesetzt gewesen. Ein Tritt hier und ein Tritt da. Nein, nein, er wolle über diese Zeit nicht mehr reden.

Solle er etwa berichten, wie man seinen Vater vor den Augen seiner Kinder verhaftet habe? Solle er über die Flucht nach Schweden berichten, von der er als Sechsjähriger eh nicht all zu viel wisse?
Oder solle er von den Schikanen der schwedischen Nazis oder der noch schlimmeren Nazis aus Norwegen aussagen? Obwohl deren Land auch durch “Hitler Deutschland“ besetzt gewesen sei.

Wolle jemand von den nach der Flucht bei seinen Eltern einsetzenden Depressionen hören? Wie sein Vater stundenlang am Tage hinter seinem Schreibtisch saß und die Wand anstarrte. Oder, dass seine Mutter auf ihr äußeres Erscheinungsbild keinen besonderen Wert mehr legte.
Es habe Jahre gedauert, bis Normalität einkehrte, wenn auch für den Rest ihres Lebens dunkle Flecken durch das Gedächtnis gezogen seien.
Er zitierte Goethe:“ Das schwerste auf der Welt ist ein schweres Herz.“
Wie wahr!

Wenn sich die Augen des Herzens eintrüben und die Seele ihr Gleichgewicht verliert, dann verdichten sich die Zweifel am menschlichen Dasein. Diesem Prozess sahen sich seine Eltern ausgesetzt. Darüber könne nur jemand reden und verständlich klingen, der eine solche Situation miterlebt habe.
Nein,nein er möchte darüber öffentlich nicht mehr reden, er habe damit abge  schlossen. Man möge ihm dies doch einfach nachsehen. Für seine manchmal etwas aufbrausende Art wolle er sich entschuldigen. Der gesamte Lebenslauf sei nun einmal vielfältig von Emotionen geprägt gewesen.

Ralph stellte die Frage, ob sich jemand überhaupt in seine Lage versetzen könne und frank und frei zu Erzählungen in großem Kreis anheben könne? Wie würden die Teilnehmer der Gesprächsrunde wohl reagieren, wenn er jeden Einzelnen danach befragen würde, ob er oder sie, seine oder ihre Eltern und Großeltern jemals gefragt habe, wie sie zu Hitler und seinem Regime gestanden hätten. Ob sie Parteimitglied oder vielleicht SS-Mitglied gewesen seien. Wie sie zu den Deportationen gestanden hätten. Die Antwort, man habe nichts gewußt sondern nur etwas geahnt, sehe er schlicht als Lüge an.
Er war der festen Überzeugung, dass fast “Alle“ angeben würden, Eltern und Großeltern nicht befragt zu haben.
Die Antworten wären eh immer gleich geblieben, das Muster der drei berühmten Affen vor Augen.   Mit seinen Aussagen hatte er meine Akzeptanz.

Die Zeit, bedingt durch das sinnliche Gespräch, war fortgeschritten. Ein Blick auf die Uhr mahnte zum Aufbruch, denn langsam zog die Dämmerung auf. Nach unterhaltsamer und deshalb kurzweiliger Heimfahrt Verabschiedung vor dem Hotel, mit den besten Wünschen für den kommenden Tag.

4.Tag
Abermals gemeinsames Frühstück. Danach verabschiedet sich Theo von Ralph, nicht ohne ihm für seinen Besuch zu danken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Heute steht eine Fahrt nach Köln auf dem Programm. Gleiche Besetzung wie am Vortag. Zu allem Unglück gibt Ralphs Fotoapparat den Geist auf, oder liegt es einfach nur an der Bedienung? Die Frage muß erlaubt sein, seine unwirsche Antwort ist ebenfalls gestattet.

In Köln als erstes in den Dom. Ich glaube, Ralph war beeindruckt von der Größe, von der Wuchtigkeit des Bauwerkes.
Besonders schienen es ihm die farbigen, bleiverglasten Fenster, deren durchlässige Helligkeit er gerne etwas dunkler gesehen hätte, angetan zu haben. Und dann das vor einigen Jahren neugeschaffene große “Richterfenster“ erweckte sein großes Interesse, war ihm der Name Richter doch ein Begriff.

Über den Roncalliplatz runter zum Rheinufer, vorbei an der Rheinpromenade, durch die verwinkelten Gassen der Altstadt zum Heumarkt und Alter-Markt. Uns war herbstliches Sommerwetter beschieden, so dass wir eine ausgedehnte Rast in einem Straßencafe einlegten und den Strom der vielen Passanten auf uns wirken ließen.
Die Ausgrabungen Römischer Funde in Nähe zum Historischen-Rathaus und auch der Hinweis, dass an dieser Stelle der Bau eines jüdischen Museums, mit der Mikwa (ein durch Ausgrabung freigelegtes jüdisches Badehaus) in Planung sei, nahm er ziemlich gleichgültig zur Kenntnis.“Überflüssig,“ sein Kommentar.

Bei einem Kölnbesuch ist der Gang in eines der vielen Brauhäuser ein absolutes “Muß“.
Also, hinein in ein sehr gut besuchtes Brauhaus, ein Platz wurde uns durch den Köbes (plausible Erklärung für Ralph geliefert) angewiesen, die Speisekarte gereicht, Bier bestellt. Nichts für Ralph.
Er verlangte nach einem Whisky, was den Köbes fast in “Ohnmacht“ fallen ließ.
Da die einzige Sorte, die im Sortiment vorhanden war, nicht nach seinem Geschmack war, beließ er es bei Mineralwasser.
Die Speisekarten waren gerade unvorsichtig aufgeschlagen, da ergoß sich auch schon der Inhalt eines Glases über den Tisch.

„Net schlemm, datt kann alt ens passiere“, war des Köbes Reaktion, bevor er den Tisch säuberte. Die Gelassenheit des Köbes wirkte positiv auf Ralph.

Das Bier schmeckte, die Unterhaltung war gut, das Essen erhielt im Vergleich zum Vortag (Karin und Ralph hatten vergleichbares Menue bestellt) eine geringere Bewertungsnote. Aber trotzdem lecker.

Hier im Brauhaus lieferte er noch eine Geschichte zu seinem 4. Besuch in Deutschland ab, der aus Anlaß eines Interviews mit dem Ministerialrat im Bayrischen Kultusministerium Johannes von Elmenau in München stattfand. Der Vater von Johannes von Elmenau war der 1854 in Rommerskirchen bei Köln geborene und im Jahre 1922 verstorbene Leonhard Emanuel.
Als die Stadt Köln für Befestigungsanlagen dringend Land benötigte, übereignete Leonhard Emanuel der Stadt kostenlos einige Parzellen. Als Gegenleistung verlangte er den Titel eines Barons, der ihm vom damaligen Oberbürgermeister prompt verliehen wurde. Dieser besah sich den Namen Emanuel, stellte die Buchstaben ein wenig um, so dass der Name Elmenau entsprang. Ein “von“ noch davor plaziert, die Beurkundung getätigt, fertig war das “Adelsgeschlecht von Elmenau“.

Sohn Johannes von Elmenau, geb. 1906, war den Schikanen und Repressalien des Nazi-Regime ausgesetzt, die Gesetze der Arisierung ermöglichten es. Doch er hatte großes Glück, er überlebte, wobei die Mutter Konrad Adenauers ihn über lange Zeit versteckte. Mit Kriegsende zog es ihn nach München.
In dem Interview erzählte er Ralph, dass die beim Nürnberger Prozess zum Tode verurteilten Nazi-Größen am 16. Oktober 1946 gehenkt wurden.
Es bot sich an, die Leichname in den Krematorien des Konzentrationslagers Dachau einzuäschern. Die Asche wurde in München in den Bach verstreut, an dessen Ufer Johannes von Elmenau sein Haus bezogen hatte.
Nun “schwammen“ die “Nazi-Größen“, die ihn über Jahre in Todesangst versetzt und u.a. Millionen von Juden ermordet hatten am Haus eines Juden vorbei. Mittenmang die “Reste“ vom fetten und morphiumsüchtigen Göring.

So weit, so gut, denn es war Ablenkung im Verzug.

Eine Serviererin hatte auf ihrem Shirt den Spruch aufgedruckt: “Drenk doch eene met.“ Dies weckte seine Neugierde und er bat um die Bedeutung. Dass dies viel über die “Kölsche Mentalität“ aussage, freute ihn sichtlich, da er sich daran erinnerte, dass man seinen Vater auch gerne als den “Gemütlichen Rheinländer“ bezeichnet habe. In Köln studiert und gearbeitet, das muss prägen.

Chinesische Touristengruppen sorgten für abermalige Aufmerksamkeit. In langer Reihe durch das Brauhaus, an reservierten Tischen kaum Platz genommen, da wurden für jeden oder jede Teilnehmer/in eine Schweinshaxe serviert, die noch vor dem Verzehr von allen Seiten aus fotografiert wurde. Ein “Spassbad“ für unseren “Schweden“. Weit gereist, aber derartiges noch nie gesehen, wie er zugab.

Unsere Zeit im Brauhaus war “abgelaufen“.
Noch eine Fahrt durch Köln, hin zur ersten Arbeitsstelle seines Vaters, dem Gerichtsgebäude “Appellhofplatz“. Dann weiter Richtung “Heimat“.

Ralph, der eine typisch deutsche Wurst, die Hartwurst war über die wenigen Tage in Deutschland sein Favorit geworden, mit nach Schweden nehmen wollte, vertraute unserer Empfehlung, diese unweit von seinem Hotel aus zu kaufen. Vor dem Kauf skeptisch, nach dem Kauf zufrieden.

Nun galt es Abschied zu nehmen. Abschied von Ralph Herrmanns, der auf seiner Berlintour einen Abstecher nach Vettweiß wagte, in die Heimat seiner Großeltern, seines Vaters, seiner Tanten Frieda Rosa, Hedwig, Martha, Dora und seines Onkels Hugo Herz.

Den Abend beschloß ein Abendessen zwischen Ralph und Alfons. Das Ende des Besuches von Ralph Herrmanns beim Heimat- und Geschichtsverein Vettweiß war nahe.

5.Tag
Heute steht die Abreise an. Alfons bringt unseren Gast zum Flughafen.
Beim Einchecken erlebt Ralph eine herbe Enttäuschung, die jetzt seinen geballten Unmut zum Ausdruck bringt.
Sein vor Wochen fest gebuchter Fensterplatz ist anderweitig vergeben. Da nützt kein Poltern, da nützt keine Aufgeregtheit. Aussichtslos.
„Watt fott es, es fott“, würde jetzt der Kölner sagen, doch Alfons beläßt es bei einem Lächeln.
Dann hebt der Flieger ab und bringt Ralph in seine Heimat nach Schweden.

Elch

Fazit
Wenn auch der Besuch bei Gesprächen durch verbale Auseinandersetzungen oftmals als stressig empfunden wurde, so kann doch festgehalten werden, dass Ralph ebenso wie wir, die wir mit ihm zu tun hatten, ich darf ihn getrost als äußerst kritischen Zeitgenossen beschreiben, mit dem letztendlichen Eindruck und dem Kölsche Spruch „ Et es noch emmer wedde joot jejange“ zufrieden sein sollen und auch können.
Bei aller angewandten Kritik, war es auch ein amüsantes Treffen, bei dem die Fröhlichkeit nie zu kurz gekommen ist.

Wir haben, so glaube ich, von einander gelernt. Man braucht sich nicht zu lieben um sich zu mögen, wobei der Verstand auch nicht immer gen “Himmelhöhen“ abdriften muß.

Denn gegen Kummer und Enttäuschungen gibt es die Mechanismen, die man über den Verstand einschaltet, und die verhindern, dass man zum Spielball dessen wird, was im eigenen Innern vor sich geht. Man läßt Emotionen, gute wie schlechte, nicht Macht über sich ergreifen.

Dank
Zwei Tage später erreichte Alfons Esser ein langes Dankesschreiben.
Ralph ging nochmals alle Stationen seines Besuches durch, dankte für die Gastfreundschaft und war erfreut, die Bekanntschaft des HGVV gemacht zu haben.
Er dankte Alfons, Nadja Geuenich, dem Bürgermeister und dem Übersetzer Hubert Brandenburg für die Arbeit bei der Findung in den Registerbücher der Gemeinde, sowie allen, die ihn während seines Aufenthaltes, zu seiner vollsten  Zufriedenheit, begleitet hatten.
Ralph teilte mit, dass er beim Schwedischen Nationalarchiv verfügt habe, dass Alfons Esser stets Zugang zu den dort gelagerten Chroniken der Familien Herrmanns und Haberland habe.

Wir kamen nicht umhin ihm zu antworten, ihm für seinen Besuch ebenfalls zu danken.
So nun der Gedanke aufkommen sollte, dass damit das “Kapitel“ Herrmanns und HGV Vettweiß abgehandelt sei, der liegt falsch.

Ein fortwährender Schriftverkehr deutet auf eine “zarte Freundschaft“ zwischen dem Juden Ralph Herrmanns, der vor Verfolgung aus Deutschland flüchten mußte, und Mitgliedern des HGV Vettweiß hin.
Von ihm anfangs vielleicht nicht angedacht und vom HGV sicher nicht erwartet.


Noch ein kleiner Auszug aus Verfügungen gegen Juden.
In Berlin/Schöneberg durch Aushänge an Straßenlaternen veröffentlicht.
Das Baden im Wannsee ist für Juden verboten (1935)
Lebensmittel dürfen Juden nur nachmittags von 4 – 5 Uhr einkaufen (1940)
Juden dürfen am Bayrischen Platz nur die gelb markierten Bänke benutzen (1939)
Juden sollen keine Seife und Rasierseife mehr erhalten (26.6.1941)
Juden erhalten keine Zigarren und Zigaretten mehr (11.6. 1942)
Die Versorgung von Juden mit Fleisch und Fleischprodukten und anderen zugeteilten                                           Lebensmitteln wird eingestellt (18.9. 1942)