Vettweißer_Marktplatz.jpg
Schafe-im-Ort.jpg
Fronleichnamsumzug_1930_Vettweiss.jpg
Feldarbeit_1948_Vettweiss.jpg
Schulentlassung_26-03-1950_Vettweiss.jpg
Maenner-Juenglingsverein.jpg
Unsere-Frauen-endlich-allein.jpg
Schuetzenbruderschaft.jpg
KG-Vettweiss.jpg
Kochschule_1930_Kloster-Vettweiss.jpg
Theaterverein.jpg
VFR_Vettwei_1930_Vettweiss.jpg
Kindergarten-1934.jpg
Pfadfinder.jpg
Feuerwehr.jpg
PlayPause
previous arrow
next arrow
 

Vettweiß

  • Gabriel-FalkenbergGabriel FalkenbergErinnerungen des ZeitzeugenGabriel Falkenberg

    Gerne komme ich dem Wunsch des Heimat- und Geschichtsverein Vettweiß nach, meine Erinnerungen bis zum Ende des 2. Weltkrieges präsent zu machen, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Als Sohn der Eheleute Johann Wilhelm und Agnes Falkenberg, geb. Wergen, wurde ich im Jahre 1928 geboren.

    Mein Elternhaus war auf der Hauptstraße Nr. 27 (heute Gereonstraße 55), von wo aus meine Eltern ihren Landwirtschaftsbetrieb ausübten. Zu meinen Geschwistern zählte mein älterer Bruder Hermann, Schwester Anneliese sowie mein jüngerer Bruder Johann Sebastian.

  • Zeitzeugin Agathe MichelsAgathe MichelsAgathe Michels (†1. Novemver 2014), geb. Pieck) hat dem Wunsch des Heimat- und Geschichtsvereins Vettweiß gerne entsprochen in einem Gespräch Erinnerungen aus Kind- und Jugendzeiten aufzufrischen, damit sie jüngeren Generationen stets präsent sein mögen. Das Gespräch führte Günter Esser mit Agathe Michels am 12. Juni 2013.

    Agathe erzählt: Ich wurde im Jahr 1927 als Tochter der Eheleute Thomas und Gertrud Pieck geb. Boensch in Vettweiß geboren. Meine Eltern stammten beide aus Kelz, wo deren Eltern eine Schreinerei unterhielten. Die Schreinerei "Matthias Pieck". Was lag da näher, als dass mein Vater den Beruf des Schreiners zu erlernen hatte. Es wurde zu damaliger Zeit von den Eltern bestimmt, welchen Beruf ihre Kinder zu erlernen hatten.

    Nach Lehrzeit, späterer Meisterprüfung und Hochzeit zog es meine Eltern nach Vettweiß. Ihr zu Hause war fortan am heutigen Ulmenweg mit der Haus - Nr. 8. Damals wie heute war und ist der Ulmenweg ja besser bekannt als "Henge de Ööfte"

  • Nördlich von Vettweiß lag Burg Kettenheim als dritte der Vettweißer Burgen. Wir finden diese Ansiedlung ebenfalls schon 1072 in der gefälschten Urkunde Erzbischofs Anno erwähnt, die aber - wie wir wissen - auf einer echten Vorlage beruht. 1351 macht Gerhard Rost von Arnoldsweiler die Burg zum Lehen des Erzbischofs von Köln. Seine Tochter Agnes heiratet den Johann von Gymnich (gest. vor 1399) und bringt ihrem Gatten Kettenheim als Erbteil mit. Die von Gymnich bleiben bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Besitz des Hauses; dann fällt es durch die Heirat der Philippine von Gymnich (geb. am 7. Dez. 1695) mit dem kurpfälzischen Rittmeister Freiherrn Johann Anton von Martial an diese Familie. Deren Sohn Karl Georg von Martial, vermählt mit Maria Karoline Franziska Freiin von Nivenheim, überträgt 1794 zwei Drittel des Besitzes an einen Herrn von Klein. Dann wechseln die Besitzer recht häufig. Auch das Burggebäude ist inzwischen vollständig verfallen; man errichtet an seiner Stelle eine moderne Gutsanlage.

  • „von Wyß" nennt sich auch das älteste Adelsgeschlecht, das uns in der Geschichte von Vettweiß begegnet. Schon 1215 bekundet Abt Bruno von St. Martin in Köln, das Kloster habe dem Heinrich von Gladebach, dem Sohn des verstorbenen Vogtes Otto von Wyß, ein Gut zu Müddersheim überlassen gegen eine jährliche Rente von zehn Schilling. Unter den Zeugen bei dieser Übertragung finden wir Heinrichs Brüder Rainer und Otto. Rainer ist Vogt auf dem Mönchshof zu Vettweiß. Dieses Geschlecht saß auf der Oberburg, die wir wohl als die Hauptburg ansehen dürfen. Der gleichen Familie gehört auch jener Reinhard von Wysse an, der 1270 in Köln das Bürgerrecht erwirbt. 1415 siegelt Cointze von Wyß (Kunz = Konrad); ebenso 1431 mit ihm sein Bruder Johann van Wys, der von Abt und Konvent zu Groß St. Martin in Köln eine Hofstatt zu Vettweiß pachtet.

  • Zu den wichtigsten Quellen für den Familien- und Namensforscher gehören u. a. die seit dem 16. und 17. Jahrhundert allgemein eingeführten Tauf-, Heirats- und Sterbebücher. Bereits in den frühchristlichen Jahrhunderten finden wir Ansätze zur Führung von Listen für Täuflinge. Im Mittelalter ist diese Sitte leider ganz verschwunden. Allgemein wurde der Brauch der Taufregistereinführung erst nach dem Konzil von Trient (1542-63). Diese Kirchenversammlung forderte fortan auch die Beurkundung der Eheschließungen. Trotzdem hat man sich in unserer Gegend scheinbar wenig um diese Anordnung von höchster kirchlicher Stelle gekümmert, denn die ältesten Eintragungen reichen nur bis zum Jahr 1607 zurück. Damals scheinen die Kirchenregister nicht gerade sorgfältig geführt worden zu sein. Auch scheint man damals der Führung einer Chronik kein oder nur geringes Verständnis entgegengebracht zu haben, denn das Verzeichnis der Seelsorger der Pfarrei Vettweiß geht erst vom 1527 ab.

     

    Johannes Sudermann † unbekannt

    Zeitraum: 1264. Quelle: Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon Vettweiß und Chronik der Pfarre St. Gereon und die Schützenbruderschaft von Pfarrer Willi Lennarz, belegt durch Urkunden

    Arnold Hardevust † unbekannt

    Zeitraum: 1419 bis 1434. Quelle: Chronik der Pfarrgemeinde St. Gereon Vettweiß, belegt durch Urkunden

    Hermann de Bueren † 11. Oktober 1527

    Quelle: Ab hier bis Pfarrer Matthias Werner Pünder Heimatblätter Dürener Zeitung, Nr. 14 vom 11. Juli 1935, 12. Jahrgang

    Johannes Eckenhagen † unbekannt

    Antritts- und Sterbejahr sind nicht angegeben.

    Franziskus Bolen † 02. März 1542

    Er wurde 1542 von der Pest ergriffen und verstarb daran.

    Ewaldus de Erkens † 8. März 1563


    Johannes Pistorius † 2. Juni 1584


    Gerhardus Kuffernagel † 3. August1587


    Petrus Kerzius † 31. Januar 1607


    Jakobus Rommerskirchen von Köln † 11. September 1655

    Profeß der „Abtei Groß St. Martin“ wurde als Pfarrherr in die hiesge Gemeinde versetzt. Er erbaute 1628 das Pfarrhaus. Er stand der Pfarrei 48 Jahre und 6 Monate vor unter vielen bitteren und stürmischen Verfolgungen (30-jähriger Krieg). Er starb als eifriger, wahrer Seelsorger am 11.09.1655. Seine Nachfolger waren alle Professen von Groß St. Martin.

    Adolf Schmitz † 1664


    Leonardus Jansen † unbekannt

    Er stand unserer Pfarre 17 Jahre vor. Von dem Hochw. Herrn Leornardus Jansen, Pastor in Vettweiß, wurde ein Fenster geschenkt unter dem Dechanten Tolp im Jahre 1681. Dieses Fenster befindet sich im Museum zu Glasgow in Schottland und soll nach Aussagen des Direktors durch einen Lübecker Kaufmann nach dort gekommen sein (siehe Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 1).

    Engelbertus Kemmerich † unbekannt

    Zeitraum: 1692. Er trat das hiesige Pfarramt im Jahre 1692 an und ging im selben Jahre wieder zur Abtei zurück.

    Josephus Manheim † unbekannt

    Zeitraum: 1692 bis 1695. Nach nur 3 Jahren im Amt wurde er zurück nach Flittard versetzt.

    Jakobus Enzen † unbekannt

    Zeitraum: 1695 bis 1718.

    Martinus Palm † unbekannt

    Vor seinem Amtsantritt kehrte er wieder zur Abtei zurück.

    Raphael Schneller † unbekannt

    Zeitraum: 1718 bis 1724.

    Maternus Müller, † unbekannt

    Zeitraum: 1724 bis 1754.

    Engelbertus Bertrams † unbekannt

    Zeitraum: 1754 bis 1759. Wurde im Jahr 1759 nach Flittard versetzt.

    Franziskus Boeller † unbekannt

    Zeitraum: 1759 bis 1779. Durch ihn wurde 1761 hier die „Bruderschaft von der christlichen Lehre“ unter dem Titel von Jesus, Maria und Josef errichtet. Er wurde 1779 nach Pingsheim versetzt.

    Wolfgangus Wolf † unbekannt

    Zeitraum: 1779 bis 1796.

    Peter Josef Horst † unbekannt

    Zeitraum: 1799 bis 1815. Sein Klostername ist Anno. Er stand der Pfarre bis 1815 vor und kam dann als Kantonspfarrer nach Nideggen.

    Peter Josef Bodenheim † 04. Juli 1848 Vettweiß * 15.02.1770 Geich

    Zeitraum: 1815 - 1848. Sein Totenzettel zeigt sein Ableben an am 4. Juli 1848. Er starb zu Vettweiß im 79. Lebensjahr. Geboren zu Geich bei Zülpich am 15. Februar 1770, wurde er nach abgelegten Gelübden Mitglied der Prämonstratenser-Abtei Steinfeld. Hier empfing er die Priesterweihe am 21. März 1801. Nach Aufhebung der Klöster wurde er zunächst Vikar in Gemünd, dann Pfarrer zu Dottel und hatte zuletzt bis zu seinem Tode während 33 Jahren die schwere Bürde als Pfarrer zu Vettweiß zu tragen. Sein Totenzettel charakterisiert ihn mit den Worten „seine ungeheuchelte Frömmigkeit, wahre Gottesfurcht, sein großer Eifer für alles Gute und Heilige, seine Liebe für die Armen, wovon er ein ewiges Denkmal hinterlassen, und insbesondere sein erbauliches Ende, lassen hoffen, dass seine Seele bei Gott Gnade gefunden habe.“

    Engelbert Klein † 25.05.1890 Nideggen

    Zeitraum: 1848 bis 1869. Er wurde von hier als Pfarrer nach Nideggen versetzt. Dessen Totenzettel führt als seine Taufnamen: Stephan, Engelbert, Hubert an. Er war geboren zu Aachen am 30. August 1811 und erreichte ein Alter von beinahe 79 Jahren. Seine wissenschaftliche Vorbildung erhielt er am Gymnasium zu Aachen, an der Universität zu Bonn und im Erzbischöflichen Priesterseminar zu Köln, wo er am 16. September 1834 die hl. Priesterweihe empfing. Nachdem er kurze Zeit in Marienberg, dann 12 Jahre als Vikar in Prummern und Geilenkirchen gewirkt, wurde er am 4. Oktober 1848 zum Pfarrer in Vettweiß und am 18. September 1869 zum Oberpfarrer in Nideggen ernannt, wo er, wie an den übrigen Stellen, fromm, pflichttreu und segensreich bis zu seinem Tode wirkte. Er starb als Jubilarpriester, Dechant und Oberpfarrer zu Nideggen am 25. Mai 1890, am Pfingsttage, während einer Beerdigung vom Herschlage gerührt, eben versehen mit den Heilsmitteln der Kirche. Wie die Gunst seiner geistlichen Obern ihn zu immer ehrenvollerer Stellung, auch in Vettweiß zum Spezialkommissar für das ganze Dekanat Nideggen berief, das Vertrauen seiner Amtsbrüder ihn im Jahre 1873 zum Dechanten erwählte, so zeichnete ihn auch die weltliche Behörde aus durch Ernennung zum Schulinspektor.

    Wilhelm Schoepgens † 09. Juli 1872 Vettweiß

    Zeitraum: 1869 bis 1872. Er amtierte hier 3 Jahre, starb, 52 Jahre alt, am 9. Juli 1872. Pfarrer Schoepgens wurde am 19. Februar 1819 zu Klein-Gladbach bei Erkelenz geboren. Er studierte anfangs beim Pfarrer seiner Heimat, dann am Gymnasium in Aachen und später an der Universität in Bonn und im Priesterseminar zu Köln. Er wurde am 15. September 1844 zum Priester geweiht. Nachdem er zunächst in Krefeld amtierte, kam er am 8. Juli 1854 nach Stockheim und November 1869 als Pfarrer nach Vettweiß. Eine langwierige Krankheit fesselte ihn ein ganzes Jahr lang ans Bett. Er starb zu Vettweiß am 9. Juli 1872.

    Conrad Schmitz † 17. November 1884

    Zeitraum: 1872 bis 1884. Geboren am 9. Januar 1814 zu Köln, war Pfarrer zu Kirchtroisdorf und kam dann nach Vettweiß. Er starb hier im 71. Lebensjahr am 17. November 1884 infolge chronischen Herzleidens und hinzugetretener Wassersucht. Die Priesterweihe empfing er am 31. Mai 1839. Seine Ausbildung empfing er am Gymnasium zu Köln, studierte Theologie in Bonn und Köln. Seine erste Anstellung erhielt er am Waisenhaus zu Köln, wurde dann Kaplan und Pfarrverwalter an St. Andreas in Köln, kann dann als Pfarrer nach Alfter, Dekanat Hersel, dann nach Kirchtroisdorf, Dekanat Bergheim, nach 7 Jahren, 19. Juli 1872 als Pfarrer nach Vettweiß bis zu seinem Tode.

    Peter Josef Dreesen † unbekannt

    Zeitraum: 1884 bis 1887. Vikar und Pfarrverwalter (Quelle: Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19)

    Johannes Josef Tollmann † 18. Oktober 1887

    Zeitraum: 1887. Geboren zu Zülpich am 2. März 1833, empfing die hl. Priesterweihe am 20. April 1860. Zunächst wurde er Vikar in Dremmen, dann in Esch, hier blieb er bis zum Frühjahr 1887. Zum Pfarrverwalter von Vettweiß ernannt, hatte er seine Stelle dort Ende Juni desselben Jahres angetreten. Infolge seiner körperlichen Leiden war es ihm kaum möglich, seine priesterlichen Funktionen zu erfüllen. Nachdem das Magenleiden, an dem er schon Jahre lang gelitten hatte, immer heftiger und schmerzlicher aufgetreten war, starb er nach kurzem Krankenlager, wohlversehen mit den Heilsmitteln der kath. Kirche zu Vettweiß am 18. Oktober 1887 nachts gegen ½ 12 Uhr sanft und ruhig im Herrn.

    Wilhelm Peter Klein † 24. März 1908

    Wilhelm Peter KleinZeitraum: 1887 bis 1894. Er war Pfarrer in Vettweiß von 1887 bis 1894, wurde dann zum Pfarrer in Garzweiler, Dekanat Grevenbroich, ernannt. Er starb am 24. März 1908 im Pfarrhause zu Garzweiler. Pfarrer Klein war als junger Priester Hausgeistlicher beim Freiherrn von Loe bei Goch, von 1864 bis 1867 Vikar in Kirchberg, Dekanat Jülich, von 1867 bis 1887 Vikar in Asbach. In Garzweiler war Klein 1. Definitor. Im Frühjahr 1907 erkrankte er schwer und starb nach fast einjährigem Krankenlager, geboren am 17. September 1838, erreichte er ein Alter von nahezu 70 Jahren.

    Matthias Werner Pünder † 21. Juli 1915

    Matthias Werner PünderZeitraum: 1894 bis 1906. Geboren zu Lückerath bei Mechernich am 12. Oktober 1843, besuchte er die Gymnasien zu Münstereifel, Düren und Warendorf und besuchte später die Universitäten in Bonn und Münster. Am 2.4.1870 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Bis 1887 war er Vikar und Pfarrverwalter in Köln-Longerich, kam dann am 1. April 1887 als Pfarrer nach Baasem und am 5. November 1894 als Pfarrer nach Vettweiß. Am 16. Juni 1906 wurde er Dechant des Dekanats Nideggen. Rechtzeitig mit den hl. Sterbesakramenten versehen, verschied er am 21. Juli 1915.

    Schwidden † unbekannt

    Zeitraum: 1901 bis ?. Vikar, Quelle: Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19

    Joseph Böll † unbekannt

    Zeitraum: 1924 bis 1926. Kaplan, Quelle: Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19

    Joseph Krapp † unbekannt

    Zeitraum: 1928 bis 1930. Kaplan, Quelle: Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19

    Heinrich Schoenen † unbekannt

    Heinrich SchoenenSchönen war von 1932 - 1934 Kaplan in Vettweiß.

    Foto: Kaplan Schönen beim Versehgang

    Quelle: Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19

    Johann Vohn † unbekannt

    Johann VohnVohn löste Schönen im Jahre 1934 als Kaplan ab und verließ Vettweiß 1937.

    Foto links zeigt Kaplan Vohn ca. 1934 -1937

    Foto rechts zeigt Kaplan Vohn im Alter von 80 Jahren

    Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19/22

    {modal images/vettweiss/Persoenlichkeiten/Priester/Vohn_Johannes_Totenzettel.jpg|Titel=Totenzettel}Totenzettel{/modal}

    Johann Ferdinand Breuer † 03.06.1937 Vettweiß

    Ferdinand BreuerZeitraum: 1915 bis 1937. Gemäß Totenzettel gegen 6 Uhr morgens verstorben. Er war geboren zu Kerpen, Bez. Köln, am 03.06.1870 als Sohn der tiefreligiösen Eheleute Christian Breuer und Anna Maria geb. Fischer. Nachdem er am Gymnasium zu Düren das Reifezeugnis erlangt, widmete er sich dem Studium der Theologie an der Universität zu Bonn und im Priesterseminar zu Köln. Am 10. März 1894 wurde er im Hohen Dome zu Köln durch den damaligen Hochwürdigen Herrn Weihbischof, den späteren Kardinal und Erzbischof Dr. Antonius Fischer zum Priester geweiht. Er war Vikar in Lohmar, in Breinig und Malmedy und Eudenbach. Als Pfarrer war er tätig in Kleinbüllesheim und Birgel und seit dem 24.10.1915 in Vettweiß. Dieser Totenzettel war von ihm selbst gefertigt.

    Matthias Josef Gerards † 07.07.1946

    Matthias GerhardsZeitraum: 1937 bis 1946. Gemäß Totenzettel am Sonntag, den 7. Juli 1946, nach kurzer, schwerer Krankheit in die Ewigkeit abberufen worden. Er war geboren am 7. Dezember 1887 in Kesternich und empfing am 11. März 1911 in Köln die heilige Priesterweihe. Eifrig wirkte er als Kaplan im Weinberge des Herrn in Elberfeld, St. Laurentius und Eilendorf, als Rektor in Frauenthal, als Pfarrer in Rohren und seit dem Jahre 1937 in Vettweiß. Unermüdlich suchte er durch Wort und Beispiel die ihm anvertrauten Seelen zum Himmel zu führen. In den letzten Wochen seines Lebens litt er an einem Kopfleiden, das er mit bewundernswerter Geduld ertrug. Rechtzeitig empfing er andächtig die heiligen Sterbesakramente und starb unter den Gebeten des Priesters im Krankenhaus auf dem Venusberg bei Bonn. Er hatte es nicht immer leicht, da seine Amtszeit in Vettweiß immer von verbalen Angriffen der Nazis geprägt war. Zwei Kirchturmglocken mussten 1943 der Rüstungsindustrie zur Verfügung gestellt werden und die Kirche wurde 1945 durch die Amerikaner abgerissen.

    Hermann Rütten † 19.04.1979

    Hermann RüttenZeitraum: 1946 bis 1970. Er wurde am 08.01.1904 in Haaren geboren und am 06.08.1928 in Köln zum Priester geweiht. Sein 50-jähriges Dienstjubiläum feierte er am 06.08.1978 in Viersen und starb hier ein Jahr später am 19.04.1979, Quelle: Nachlass Rütten und Privatarchiv Josef Esser, Band 2, Seite 19 und 21. In seine Amtszeit fiel der Beginn des Wiederaufbaus der Pfarrkirche im September 1949 sowie die Einweihung der Kirche am 02.12.1951.

    Heinrich Hastenrath † 20.05.2004

    Heinrich HastenrathZeitraum: 1970 bis 1983. Laut Totenzettel ist Pfarrer Heinrich Hastenrath am 30.12.1914 geboren und wurde am 01.01.1915 getauft. Zum Priester geweiht wurde er am 12.09.1939 und starb am 20.05.2004 am Fest Christi Himmelfahrt. Sein Goldenes Priesterjubiläum feierte er am 12.09.1989. Zu seinem Diamantenen Priesterjubiläum kam es am 12.09.1999. Unter Pfarrer Heinrich Hastenrath verkauft die Pfarre die ihr gehörenden Immobilien Kloster (Josefshaus) und die alte Vikarie in der Küchengasse. Es entstehen ein neuer Kindergarten 1976 und das Pfarrheim 1981 in der Schulstraße. Unter Pfarrer Hastenrath wurde auch das erste Pfarrfest gefeiert.

    Willi Lennarz † 18. September 2013

    Wilhelhm LennartzZeitraum: 1983 bis 2005. Pfarrer Willi Lennarz wurde am 19.03.1951 in Heinsberg-Oberbruch geboren. Er absolvierte sein Abitur 1969 am Kreisgymnasium Heinsberg. Anschließend studierte er Theologie in Bonn und schloss in 1975 mit Diplom ab. Von Bonn wechselte er dann in das Aachener Priesterseminar und wurde von Bischof Dr. Klaus Hemmerle am 03.07.1976 zum Priester geweiht. Bis 1980 war er Kaplan in Mönchengladbach Neuwerk, St. Mariä Himmelfahrt und anschließend in Willich, St. Katharina, bevor er im November 1983 als Pfarrer in Vettweiß, St. Gereon, eingeführt wurde. Zusätzlich war er seit 1996 Pfarradministrator an St. Michael in Vettweiß-Kelz, da Pfarrer Klüttermann in Ruhestand ging. Die Primizfeiern von Gottfried M. Graaff am 06.10.1991 und Christoph Graaff am 28.09.1996 fielen in seine Amtszeit. 1992 wird unter seiner Führung der Altarraum in der Vettweißer Kirche völlig neu gestaltet. Am 08.05.2005 verlässt Pfarrer Lennarz Vettweiß und wird Krankenhausseelsorger am St. Marien-Hospital in Düren Birkesdorf. Nach längerer Krankheit mit Organspende verstirbt er im Alter von 62 Jahren am 18.09.2013. Die feierlichen Exequien wurden am 25.09.2013 in der Pfarrkirche St. Peter zu Birkesdorf unter der Leitung von Pfarrer Alfred Schmidt und die Predigt von Pfarrer Christoph Graaff gehalten. Quelle: Totenzettel und Interview Dürener im Web.

    Alfred Schmidt

    Alfred SchmidtZeitraum: Mai bis Oktober 2005. Als Pfarradministrator oblag ihm während seiner Zeit in Vettweiß u.a. die geistliche Betreuung von ca. 40 belgischen Jugendlichen, die am Weltjugendtag vom 16. bis 21.08.2005 in Köln teilnahmen und die bereits eine Woche vorher bei Gastfamilien des Dekanates Nörvenich untergebracht waren.

    Gerd Kraus

    Gerd KrausZeitraum: 30. Oktober 2005 bis. Pfarrer Gerd Kraus wurde am 07.03.1970 in Birgel geboren.

    Er übernahm als Pfarrer zusammen mit Walter Hütten, der als Kaplan für die Gemeinden Kelz, Gladbach, Müddersheim, Disternich, Sievernich und die Kapellengemeinde Lüxheim, bestätigt war, die Amtsgeschäfte für die anderen Pfarreien der Kommunalgemeinde: Vettweiß, Jakobwüllesheim, Soller, Froitzheim und Ginnick.

    Walter Hütten bat 2009 um Versetzung, so dass Pfarrer Kraus nunmehr für alle Pfarrgemeinden verantwortlich war.

    Am 30.12.2009 wurde der Pfarrer entpflichtet, die einzelnen Pfarren aufgelöst, um am 01.01.2010 als neue Gesamtpfarre St. Marien fortzufahren, wobei jede Kirche ihren Kirchenpatron beibehielt.

    Pfarrer Kraus erhält Unterstützung durch den Subsidiar Paul Henrichs und den Pfarrvikar Pater Otto Wagner.

  • 3a9297ca78720986dccc8a65ce802a33

    Die St. Gereon-Schützenbruderschaft Vettweiß-Kettenheim e.V. ist der älteste bestehende Verein unseres Dorfes und kann auf eine 150 jährige Geschichte zurückblicken. Darüber hinaus ist er noch die zweitälteste Bruderschaft in der alten Rheinprovinz, die den Namen des heiligen Gereon, des Pfarrpatrons unserer Kirchengemeinde, führt.

    So bestanden im Jahre 1930 in der Rheinprovinz 2.022 Schützenbruderschaften bzw. Schützenvereine. Hiervon hatten allein 425 den heiligen Sebastianus als Bruderschaftspatron, während nur 4 Gesellschaften den Namen des heiligen Gereon trugen. Von diesen 4 Gesellschaften ist unsere Bruderschaft die zweitälteste.

    Die Geschichte der St. Gereon - Schützenbruderschaft Vettweiß-Kettenheim e.V. spiegelt sich auch in dem noch vorhandenen Schützensilber wieder. Es ist für die Erforschung unserer Bruderschaft insofern unersetzlich, als sämtliche älteren handschriftlichen Aufzeichnungen oder sonstigen Dokumente verlorengegangen sind.

    Das Schützensilber umfaßt 97 Plaketten mit einem beachtlichen Gesamtgewicht von 7,5 kg. Da der jeweilige Schützenkönig das Tragen des Silbers nicht nur als eine Ehre, sondern auch als eine drückende Last empfinden würde, hat man das Schützensilber sinnvoll auf zwei Ketten verteilt. Die erste Kette von 4,5 kg enthält neben der Gründungsplakette vornehmlich die Schilde jüngeren Datums, während die zweite Kette von 3,0 kg überwiegend aus dem sogenannten Altsilber besteht.

    Die einzelnen Plaketten, vielfach auch Schilde genannt, sind entsprechend der Zeit oder dem persönlichen Geschmack des Königs unterschiedlich gestaltet. So handelt es sich bei den ältesten Plaketten um einfache Königsschilde, während danach auch Ordenssterne und Rundscheiben beigefügt wurden. In neuerer Zeit überwiegen reich verzierte Plaketten in Kartuschenform.

    Wer den mächtigen, aus Holz geformten Königsvogel herunterholte, wurde Schützenkönig und übernahm das Recht und gleichzeitig auch die Verpflichtung, bei offiziellen Anlässen die Königskette zu tragen.

     

    Quelle: Homepage der St. Gereon Schützenbruderschaft e.V.

    Schützenkönige

    Schützenkönige seit 1850

    1850

    Theodor Scholl

     

    1852

    H. Clemens

     

    1853

    Gottfried Schneider

     

    1854

    Franz Junkersdorf

     

    1855

    Joh. Elsich

     

    1860

    Hieronimus Schulden

     

    1861

    Joseph Weber, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1862

    Bernhard Josef Körver

     

    1863

    Bernhard Josef Engels

     

    1864

    Heinrich Strepp, "Kreuzau"

     

    1867

    Heinrich Weber, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1868

    Christian Schall

     

    1869

    Bernhard Valder

     

    1872

    B. Schneider

     

    1873

    Christian Vei, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1875

    Theodor Klefisch

     

    1876

    Michael Weber

     

    1879

    Karl Körver

     

    1880

    Bernhard Valter

     

    1881

    Barthel Korm

     

    1883

    Adolf Vieth

     

    1885

    Franz Malsbenden

     

    1886

    Hubert Thönnes

     

    1887

    Johann Joseph Starckens

     

    1888

    Engelbert Lanzerath

     

    1889

    Franz H. Cristoffels

     

    1892

    Johann Göthling, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1894

    Kaspar Heinrich Engels

     

    1895

    Kaspar Heinrich Engels

     

    1910

    Werner Clemens

     

    1911

    Franz Hamacher, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1912

    Anton Scheid

     

    1913

    Wilhelm Schmitz

     

    1914

    Mathias Junkersdorf

     

    1919

    Hubert Ferfer

     

    1920

    Josef Dohmen

     

    1921

    Wilhelm Christoffels sen.

     

    1922

    Bernhard Wollersheim

     

    1924

    Wilhelm Koch jr.

     

    1926

    Stefan Courth

     

    1927

    Hans Courth

     

    1928

    Oswald Müller

     

    1931

    Johannes Erken

     

    1932

    Josef Tesch, "Vettweiß-Kettenheim"

     

    1933

    Wilhelm Junkersdorf

     

    1936

    Peter Barth

     

    1937

    Franz Klein, 25 Jahre Schützengeneral

     

    1938

    Lambert Courth, Brudermeister 1928-1939

     

    1949

    Mathias Dresia

     

    1950

    Johann Peter Wollersheim, Bundesschützenkönig

     

    1951

    Johann Klein

     

    1952

    Gabriel Courth

     

    1953

    Peter Arnold Dederichs 50 Jahre Mitglied desVaters Johann Peter Dederichs

     

    1954

    Fritz Michels & Frau Katharina geb. Leufgen

     

    1955

    Rony Engels & Frau Katharina geb. Tesch

     

    1956

    Stefan Courth

     

    1957

    Johann Strack & Ehefrau Käthe geb. Pohl

     

    1958

    Peter Koch & Frau Anna geb. Gietmann

     

    1959

    Johann Malsbenden & Frau Käthe geb. Wollersheim Brudermeister

     

    1960

    Arnold Leufgen

     

    1961

    Heinrich Ink

     

    1962

    Klaus Lanzerath & Frau Maria geb. Schleifer

     

    1963

    Franz Dederichs

     

    1964

    Johann Malsbenden

     

    1965

    Bernhard Weber & Frau Helene geb.Engels

     

    1966

    Otto Rahmen & Frau Magret

     

    1967

    Heinz Dederichs & Frau Resi geb. Engels

     

    1968

    Heinz Pielen & Frau Kathi

     

    1969

    Willy Michels

     

    1970

    Franz Ink & Frau Else

     

    1971

    Peter Bohlem & Frau Elfriede

     

    1972

    Josef Rittmeyer & Frau Irmgard

     

    1973

    Wilhelm Klösgen & Frau Erika125 Jahre Bruderschaft

     

    1974

    Siegfried & Maria Zurhelle

     

    1975

    Lorenz Lohne & Frau Magret

     

    1976

    Heinz Maubach & Frau Luise

     

    1977

    Otto & Margret Rahmen

     

    1978

    Gabriel Graaff & Frau Rita

     

    1979

    Hermann Reufsteck & Frau Anna

     

    1980

    Fritz & Trude Schall

     

    1981

    Josef & Anni Schmitz

     

    1982

    Hans Otto & Giesela Hülden, Bezirksschützenkönig

     

    1983

    Gabriel Courth & Frau Mechtilde

     

    1984

    Fred Wronkowitz & Frau Marlene

     

    1985

    Hans Dederichs & Frau Angnes, Bezirksschützenkönig

     

    1986

    Heribert & Margaret Christoffels

     

    1987

    Manfred Hürtgen & Frau Heidi, Bezirksschützenkönig

     

    1988

    Wolfgang & Frau Marie Luise Mottweiler

     

    1989

    Peter Kurth

     

    1990

    Josef & Annemie Angenendt

     

    1991

    Siegfried & Maria Zurhelle

     

    1992

    Paul Siemen & Tochter Marlies

     

    1993

    Benno & Rosi Weber

     

    1994

    Walter & Inge Kaesmacher

     

    1995

    Günter & Klaudia Geuenich, Bezirksschützenkönig

     

    1996

    Ferdi & Susanne Schall

     

    1997

    Wolfgang & Anita Rothkopf

     

    1998

    Peter & Angelika Kurth

     

    1999

    Fritz & Trude Schall150 Jahre Bruderschaft

     

    2000

    Franz-Josef & Leni Kaesmacher

     

    2001

    Gabriel & Mechtilde Courth

     

    2002

    Jürgen & Margret Ruskowski

     

    2003

    Ralf Künzel & Schwester Helga

     

    2004

    Walter & Petra Zurhelle,Bezirksschützenkönig

     

    2005

    Burkhard & Doris Josephs

     

    2006

    Hans & Brigitte Klein

     

    2007

    Martin Eversheim

     

    2008

    Christian & Maria Glasmacher

     

    2009

    Peter & Angelika Kurth

     

    2010

    Karsten & Heidi Theiß

     

    2011

    Ralf Künzel & Kathrin Strepp

     

    2012

    Christoph & Resi Bielitzer, Bezirksschützenkönig

     

    2013

    Walter & Inge Kaesmacher - Bezirksschützenkönig

     

    2014

    Dirk & Irene Hürtgen

     

    2015

    Heinz & Anni Geuenich

     

    2016

    Hans & Brigitte Klein

     

    2017

    Ferdi & Susanne Schall

     

    2018

    Dr. Lars & Aline Tolk

     

    2019

    Ludwig & Brigitte Gerhards

     

    2020

    Augefallen wegen Corona

     

    2021

    Augefallen wegen Corona

     

    2022

    Jürgen & Margret Ruskowski Bezirksschützenkönig

     

     

     

  • Elf Dörfer sind Heimat für fast 9.500 Einwohner

    Vettweiß, der Ort, der der Gemeinde den Namen und das Wappen gegeben hat, wird fast kreisförmig umgeben von seinen elf Ortsteilen und bietet Heimat für fas 9500 Einwohner. Auf einer Fläche von 83,09 Quadratkilometern in elf Ortschaften beheimatet die Gemeinde nahezu 9.500 Einwohner. Damit zählt Vettweiß zu den wachstumsstärksten Kommunen in der Region.

    In einer wohl gefälschten Urkunde wird Vettweiß 989 erstmalig erwähnt. Der Ortsname entstand aus der Zusammensetzung der Worte „vihsse" für Dorf oder Flecken (weiß) und „Veseuniahenis" (Schutzgöttin des Dorfes), daraus die Abkürzung „Vett".

    Die erste Besiedlung lässt sich bereits auf 3000 v. Chr. durch Menschen der Rössenerkultur nachvollziehen. Den Kelten, die Vettweiß in der Zeit von 650 bis 400 v. Chr. besiedelten, folgten die Römer von etwa 51 bis 58 v. Chr. und die Franken im 5. Jahrhundert n. Chr. Vettweiß verfügt über teilweise sehr gut erhaltene und sehr gepflegte Fachwerkhäuser, sowie in der Ortsmitte über eine Burg, die um 1215 durch Ritter Otto von Wyss bewohnt wurde.

    Die Franzosenzeit

    In den ersten Oktobertagen des Jahres 1794 marschierten die französischen Revolutionstruppen unter General Marceau in das Dürener Land ein. Damit änderten sich schlagartig alle bisherigen staatlichen und kirchlichen Verhältnisse unserer Heimat mit ganz entscheidenden Umwälzungen für das Leben unserer Vor- fahren. Die fremden Soldaten brachten den Freiheitsbaum mit der Jacobinermütze in alle Dörfer und verkündeten unter ihm die Parolen von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. Nach anfänglichen Übergriffen, z.B. Requirierungen, Dienstverpflichtungen, Kirchenschändungen, folgten bald geordnete Verhältnisse. Aus den Untertanen der alten Zeit wurden freie Staatsbürger, die es zu bisher nicht gekanntem Wohlstand brachten, als die Verpflichtung gegenüber Adel und Kirche aufgehoben, ihnen ein Recht auf Eigentum zuerkannt und freie Entfaltung im Berufsleben ermöglicht wurde.

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das gesamte linksrheinische Land dem französischen Staat einverleibt und nach französischem Vorbild gegliedert. Direkt betroffen wurden unsere Dörfer u.a. durch den völlig neuen Aufbau der Verwaltung, die auf unterer Ebene in Mairien (Bürgermeistereien) eingeteilt wurden, die den Kantonen, Kreisen und Arrondissements (Regierungsbezirken) unterstanden. Die erste "kommunale Neugliederung" sah für unsere Dörfer so aus: Frangenheim, Froitzheim, Kettenheim und Vettweiß bildeten die Mairie Froitzheim; Jakobwüllesheim, Soller und Veitzheim gehörten zur Mairie Drove; Gladbach Kelz und Lüxheim wurden zur Mairie Kelz und Disternich, Müddersheim und Sievernich mit Dirlau zur Mairie Sievernich zusammengeschlossen.

    Alle Bürgermeistereien gehörten zum Kanton Froitzheim, dessen Hauptort im Jahre 1803 nur 354 Einwohner zählte. Zu diesem Kanton gehörten rund 30 Gemeinden im Süden und Südosten des heutigen Kreises Düren und über dessen Grenzen hinaus.

    Bürgermeistereien, Amt und Gemeinde

    Die französischen Bürgermeisterei-Verwaltungen hatten sich bewährt, sie wurden vom Königreich Preußen, dessen Krone unsere Heimat nach dem Wiener Kongress zufiel, beibehalten. Nur der Kanton Froitzheim ging zum größten Teil im Kreis Düren auf, dem unsere Dörfer seit 1816 angehören. Erst 1932 wurden die alten Bürgermeistereien aufgelöst, die Dörfer selbständige Gemeinden mit eigenem Rat, die sich zu einem Amtsverband zusammenschlossen.

    Durch Erlass des preußischen Ministers des Innern vom 13.09.1932 wurde mit Wirkung vom 01.10.1932 die Zusammenlegung einer Reihe rheinischwestfälischer Bürgermeistereien verfügt. "Diese Ämterzusammenlegung ist im Einvernehmen mit den zuständigen Bezirksausschüssen und im wesentlichen auch im Einverständnis mit den Vertretungskörperschaften der beteiligten Kreise, Ämter und Gemeinden erfolgt" schrieb die Dürener Volkszeitung am 22.09.1932. Erschwernisse für die Bevölkerung wurden nicht erwartet, da die Eingliederung im Wesentlichen kleinere Ämter und solche betraf, die bereits in Personalunion verwaltet wurden. Am 23.09.1932 schrieb die Dürener Volkszeitung: "... wie man hört, handelt es sich um die Ämter Froitzheim, Füssenich, Kelz, Sievernich, Wollersheim, Bürvenich, Drove und Stockheim, die zu Ämtern zusammengelegt werden sollen. Nähere Einzelheiten waren bisher nicht zu erfahren." Es spricht wohl etwas für den Zeitgeist, dass die Lokalpresse sieben Tage vor den für tausende Bürger wichtigsten Ereignissen "nähere Einzelheiten" nicht in Erfahrung bringen konnte. Tatsache war, dass am 1. Oktober 1932 das Amt Vettweiß mit den heutigen Ortsteilen sowie mit Geich, Füssenich und Juntersdorf entstand.

    Erster Amtsbürgermeister - damals die Bezeichnung für den Hauptverwaltungsbeamten wurde Dr. Ferdinand Keill, der sein Büro im Gebäude der ehemaligen Gaststätte Hülden im Vettweißer Unterdorf hatte. Dort war schon das Domizil der aufgelösten Bürgermeisterei Froitzheim gewesen.

Aktuelles

Zeitzeugen

Erzählungen

Direktkontakt

Heimat und Geschichtsverein Vettweiß 2013 e.V.

  • Hot line: +49 (2424) 2688