Zeitzeuge Josef Spilles erinnert sich an den Tag als die Engländerinnen die Absturzstelle besuchten.

In Vettweiß können sich noch viele ältere Bürger gut daran erinnern, dass am 4. November 1944 nachts gegen 23.30 Uhr ein britisches Militärflugzeug brennend ins freie Feld stürzte. Die Menschen, die kurz danach zur Absturzstelle liefen, fanden die Leichen von sieben Soldaten, denen es nicht mehr gelungen war, sich mit dem Fallschirm aus der brennenden Maschine zu retten.

Spilles 2002Josef Spilles 2002Die Toten wurden einen Tag nach dem Flugzeugabsturz auf dem Vettweißer Friedhof begraben. Später wurden sie in Rhein- berg am Niederrhein auf einen Soldatenfriedhof umgebettet. Zu den Absturzopfern gehörte auch der damals erst 22 Jahre alte Henry Arbon, dessen Grab in Rheinberg jetzt von seinen Schwestern Rene Grove und Doris Portens in Begleitung eines Verwandten besucht wurde.

Die beiden Schwestern aus England nutzten den Grabbesuch in Rheinberg zu einem Abstecher nach Vettweiß, um sich in Ketten- heim die genaue Stelle zeigen zu lassen, an der ihr Bruder im November 1944 mit seinen Kameraden abgestürzt war.

 

Bürgermeister Josef Kranz und ein Stellvertreter Franz Erasmi, die die Besucher vorher im Rathaus empfangen hatten, gaben, den beiden alten Damen und ihrem Begleiter die gewünschten Auskünfte. Mit weiteren Angaben konnten als Zeitzeugen die Gebrüder Josef und Bernhard Spilles dienen. Sie hatten in der fraglichen Nacht in einem Bunker bei Kettenheim gelebt und den Flugzeugabsturz aus nächster Nähe miterlebt.

Quelle: Dürener Zeitung  30. Mai 2002
Fotos: Pelzer